Flair statt Fliese: Warum ein Teppich in der Küche mehr Sinn hat, als Sie denken

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Bei dem Gedanken an einen Teppich in der Küche werden viele bestürzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Schließlich würde aus einem gemütlichen Herdvorleger bereits nach Tagen ein unschöner Fettfänger werden… oder? Mitnichten! Berücksichtigt man einige wenige Dinge, erfreut man sich lange an einem Teppich in der Küche – und profitiert von seinen vielen Vorteilen. Kein Wunder also, dass sich der Küchenteppich als neuer Trend etabliert – mit weltweit 44.000 Google-Suchanfragen für den Begriff „Küchenteppich“ und 3.4 Millionen Aufrufen des Hashtags #kitchenrug auf TikTok…

Eine weiße Wohnküche mit grifflosen Fronten. Die Kücheninsel ist in Marmor-Optik gehalten. Die Küchengeräte sind schwarz. Zwischen Kochinsel und Küchenzeile liegt ein heller Küchenteppich.
Ein Teppich schafft eine elegante Verbindung zwischen Küchenzeile und -Insel. (Foto: Marchl Wohndesign)

6 gute Gründe für einen Küchenteppich

Ob passionierter Koch oder begeisterter Designliebhaber, ob lange Küchenzeile oder einladende Kochinsel, ob romantischer Landhausstil oder moderne Bauhausoptik: Für alles und jeden gibt es den perfekten Küchenteppich. Und der bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich:

1. Ästhetik

Küchenteppiche gibt es in einer Vielzahl von Größen, Farben und Mustern. Als stilvoller Blickfang sorgt er für eine persönliche Note und eine Extraportion Gemütlichkeit. Ein Läufer mit Persermuster beispielsweise verleiht einer grifflosen Küche mit unifarbenen Fronten sofort mehr Charakter. Und ein runder Teppich kann aufgrund seiner Form mehr Spannung in einen rechteckigen Küchenraum bringen.

2. Komfort

Ungeachtet, ob man gerne lange am Herd steht, oder die Sonntagszeitung bevorzugt am Küchentisch liest: Ein Teppich kann die Hausschuhe ersetzen und hält die Füße schön warm. Stellen Sie sich vor, wie Sie morgens in die Küche gehen und auf einem weichen Läufer Ihren Kaffee zubereiten – so kann der Tag starten!

Wichtig: Wird in der Küche zusätzlich eine Fußbodenheizung genutzt, wirkt ein Küchenteppich wie eine Isolierung. Das heißt: Der Raum kann länger benötigen, um auf Wunschtemperatur zu langen. Verantwortlich ist das Thermostat, denn das misst die Raumtemperatur oberhalb des Läufers.

3. Bodenschutz

Küchenläufer dämpfen den Aufprall von Besteck oder Geschirr, das sonst schnell zerbrechen würde oder eine ärgerliche Delle im Boden hinterlässt. Das kann unnötige Reparaturkosten ersparen – und die Lieblingstasse schützen.

Graue Kücheninsel in weißer Küche mit Teppich zwischen Kochblock und Küchenzeile.
Ein Teppich schützt den empfindlichen Holzboden vor unschönen Kratzern, Dellen und Flecken. (Foto: Wohnhaus Grill&Ronacher)

4. Schalldämmung

Glatte Oberflächen – etwa Beton, Glas und Edelstahl – erzeugen oft einen unangenehmen Nachhall. Ein Küchenteppich kann dem entgegenwirken, den Geräuschpegel im Raum reduzieren und eine angenehme Raumakustik erzeugen. Besonders Räume mit hohen Decken, ohne Vorhänge oder wenig Wanddekoration profitieren von dieser trittschalldämmenden Wirkung.

5. Raumtrenner

Ein Küchenteppich kann helfen, Bereiche optisch voneinander abzutrennen. Insbesondere in offenen Wohnkonzepten, in denen die Küche nahtlos in den Wohn- und Essbereich übergeht, schafft man so eine dezente Abtrennung von Koch- und Lebensbereich.

6. Sicherheit

Vor allem in der Küche, wo überwiegend glatte Fußböden dominieren, kann man sehr leicht ausrutschen. Mit einem heißen Topf in den Händen kann dies schnell gefährlich werden. Ein rutschfester Küchenteppich kann dem Risiko von unglücklichen Unfällen vorbeugen.

Eine weiße Küche vor dunkelblauen Wänden. Die Nischenwand ist ebenfalls mit dunkelblauen Fliesen ausgekleidet. Die Arbeitsplatte ist aus hellem Holz. Mitten im Raum liegt ein bunter Küchenteppich. Eine Küche von Pronorm.
Es muss nicht immer naturfarben sein: Mit einem bunten Teppich haucht man jeder Küche im Handumdrehen Persönlichkeit ein. (Foto: Pronorm)

Das richtige Material für einen Küchenteppich

Zugegeben: Teppiche aus Naturmaterialien, wie Wolle oder Sisal, strahlen besonders viel Wärme aus. Sie sind aber, im Vergleich zu Alternativen aus synthetischen Garnen, sehr empfindlich und schwer zu reinigen. Wir empfehlen deshalb schmutzabweisende und pflegeleichte Synthetik-Stoffe, zum Beispiel Polyamid, Polypropylen oder Polyurethan.

Äußerst praktisch sind außerdem waschbare Küchenteppiche, etwa von Ruggable oder Teppana. Diese bestehen meist aus zwei Teilen: Einer rutschfesten Unterlage und einer Teppich-Oberseite, die ganz einfach abgezogen und in die Waschmaschine gegeben werden kann. Mit ein klein wenig Hilfe von Waschpulver sind somit Unfälle mit Bolognese-Sauce oder Rotwein am nächsten Tag bereits (zumindest optisch) wieder passé.

Tipp: Für Arbeitsküchen, sogenannten Wet Kitchens, können auch Outdoor-Teppiche eine gute Wahl sein. Diese sind wasserabweisend, pflegeleicht und eignen sich ideal für den Einsatz in Räumen, in denen oft eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.

Die optimale Form, Größe und Platzierung des Küchenteppichs

Für eine Küchenzeile oder Kochinsel ist ein Läufer ideal – bestenfalls umfasst er die gesamte Länge der Zeile. Zu L- oder U-förmigen Küchen passt ein rechteckiger, quadratischer oder sogar runder Küchenteppich besonders gut. Die Faustregel: Je mehr Fläche der Teppich abdeckt, desto besser ist der Boden geschützt.

Bei einem angrenzenden Essbereich schaffen Teppich-Inseln eine natürliche Abgrenzung. Ein extragroßer Küchenteppich wiederum kann beide Bereiche optisch miteinander verbinden.

Tipp: Sie möchten Ihren Fußboden nicht verdecken, dennoch nicht auf einen Teppich als Blickfang verzichten? Leichte Modelle lassen sich auch an die Wand hängen – als wohnlicher Kontrast zum Wohnbereich mit individueller Handschrift.

Ein grauer Küchenteppich liegt vor einer schwarzen, grifflosen Kücheninsel mit matten Fronten.
Für eine Kücheninsel eignet sich ein Läufer besonders gut. Idealerweise ist er ebenso breit, wie der Küchenblock selbst – das wirkt harmonisch und durchdacht. (Foto: Dross & Schaffer Ingolstadt)

Das perfekte Design für den Küchenteppich

Hoch- oder Kurzfloor, unifarben oder gemustert, natürliche Nuancen oder leuchtende Farben: Das Design des individuellen Küchenteppichs ist Geschmackssache. Und doch gibt es ein paar hilfreiche Tricks, um herauszufinden, welcher Look zur eigenen Küche passt.

Bei weißen oder hellen Fronten lohnt es sich, die Details genauer zu betrachten: Gibt es Griffe, Beschläge, Geräte oder andere Akzente im Raum? Aus welchem Material bestehen die Fensterbretter, Vorhänge und Deckenleuchten? All diese Elemente können bereits einen optischen Rahmen vorgeben. Elegant wirkt ein Küchenteppich, der diesem Farbschema folgt. Modern und aufregend wiederum, wenn er in einer Kontrastfarbe gewählt wird.

Bei schwarzen oder dunklen Küchen wirken gemusterte Teppiche überraschend einladend. Sie hauchen dem Raum Leben ein und schaffen eine optische Dimension. Vor allem Perserteppiche oder grafische Läufer setzen hier ein Statement. Wer hingegen auf einen dunklen Teppich setzt, fügt der Küche eine gewisse Dramatik hinzu. Ein mutiger Schritt, der definitiv zum Rest der Einrichtung passen muss.

Tipp: Einige Hersteller bieten Farbmuster an. Alternativ kann man das gewünschte Muster vorab auf ein DIN A4-Blatt ausdrucken und auf den Fußboden legen. So bekommt man ein Gefühl, ob der Stil zum eigenen Raum passt.

>>> Ein Küchenexperte hilft Ihnen nicht nur bei der Küchenplanung selbst, sondern gerne auch bei der Wahl der passenden Einrichtung. Unter diesem Link finden Sie Küchenhändler in Ihrer Umgebung, die Sie gerne beraten.

Lisa Demmel
Lisa Demmel
Party-Mittelpunkt, Home-Office, Frühstücks-Platz: An die perfekte Küche hat unsere Redaktionsleiterin viele Ansprüche. Beim Kochen sind für sie Schnelligkeit und Effizienz wichtig, bei der Ästhetik wiederum Formgefühl und Nachhaltigkeit. Um ihre Küche noch organisierter, funktionaler oder schöner zu machen, durchforstet sie das Internet nach eindrucksvollen Trends, smarten Geräten und cleveren Hacks.