Rotpunkt x UN17-Village: Die grüne Stadt der Zukunft

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Schon nächstes Jahr soll es stehen: Das nachhaltigste Bauprojekt der Welt. Mit dem „UN17-Village“ wollen die dänischen Architekten „Lendager Arkitekter“ für rund 830 Menschen am Stadtrand von Kopenhagen ein Wohnquartier bauen, das ausschließlich aus recycelten Materialien besteht. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an die beteiligten Unternehmen und Lieferanten. Wie etwa an Rotpunkt Küchen – denn die Einrichtung für die 536 Küchen, Garderoben und Badschränke kommen ausschließlich von dem deutschen Küchenhersteller aus Ostwestfalen.

UN17-Village: Der Name ist Programm

Gestartet wurde das Bauprojekt mit dem ersten Spatenstich Ende 2019 – die Fertigstellung ist für kommendes Jahr geplant. Entwickelt wurde es vom Immobilieninvestor NREP in Zusammenarbeit mit der Lendager Group sowie den Unternehmen Sweco Architects, MOE und CG Jensen – allesamt dänische Firmen. Der gewählte Name UN17-Village mag futuristisch klingen, hat tatsächlich aber eine wundervolle Bedeutung: Er steht für die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, im Original: „United Nations‘ Sustainable Development Goals“, kurz: SDGs.

Diese Ziele wurden 2015 im Rahmen der „Agenda 30“ verabschiedetet. Die langfristige Vision: Weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren. Berücksichtigt werden dabei alle Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichermaßen: Soziales, Umwelt, Wirtschaft. Im Einzelnen lauten die Bestreben:

  1. Keine Armut
  2. Kein Hunger
  3. Gesundheit & Wohlergehen
  4. Hochwertige Bildung
  5. Geschlechtergleichheit
  6. Sauberes Wasser & Sanitäreinrichtungen
  7. Bezahlbare & saubere Energie
  8. Menschenwürdige Arbeit & Wirtschaftswachstum
  9. Industrie, Innovation & Infrastruktur
  10. Weniger Ungleichheiten
  11. Nachhaltige Städte & Gemeinden
  12. Nachhaltiger Konsum & Produktion
  13. Maßnahmen zum Klimaschutz
  14. Leben unter Wasser
  15. Leben an Land
  16. Frieden, Gerechtigkeit & starke Institutionen
  17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Die einzelnen Punkte verdeutlichen: Hier geht es nicht nur um einen geringen CO2-Fußabdruck oder Second Hand-Möbel. Vielmehr geht es ums große Ganze – und den eigentlichen Sinn von Nachhaltigkeit: Mit Weitblick eine Zukunft zu kreieren, in der weder Mensch noch Umwelt auf der Strecke bleiben.

UN17-Village von oben: Drei Häuserblocks mit Dachgärten, Straßenlaternen, nachhaltigen Materialien. (Rendering: UN17-Village)
Ziel der Wohnsiedlung „UN17-Village“ ist es, das Umdenken in Richtung nachhaltiges Bauen zu beschleunigen (Rendering: UN17-Village)

UN17-Village: Grüne Stadt mit gemeinschaftlichem Kern

„Zu Beginn sahen wir UN17-Village nicht als Bauprojekt, sondern als allgemeines Vorhaben mit den Schwerpunkten Mensch und Nachhaltigkeit. Es gibt sechs Kernthemen: Wasser, Energie, biologische Vielfalt, Materialien, Gemeinschaft und Gesundheit. Die Ausarbeitung dieser Fokuspunkte war sehr zeitaufwendig – aber es hat sich gelohnt “, erklärt uns Anders Rosendahl, Pressesprecher von UN17-Village.

Doch was heißt das nun für die Praxis? Hierzu einige Beispiele: Jeder Wohnblock verfügt über einen Dachgarten zum Anbau von Obst und Gemüse sowie eine Regenwassersammelanlage. So sollen über eine Million Liter Regenwasser jährlich für das Recycling aufgefangen werden. Dazu kommen über 1.700 Quadratmeter Solarzellen, die den Baukomplex mit Strom versorgen sollen – das macht das Projekt UN17-Village zu Dänemarks größer Energiegemeinschaft. Bei den verwendeten Baustoffen, wie Beton, Fensterglas oder Holz, setzen die Architekten auf Upcycling von Materialien, die bislang als Müll galten. Diese werden aufbereitet und in Form von Böden, Decken und Fenstern wiederverwendet.

Auch soziale Faktoren spielen bei der Vision eine große Rolle – ganz im Sinne des UN-Versprechens. So wird bei der Auswahl der Wohnungsbewerber und -Bewerberinnen darauf geachtet, dass es eine vielfältige Altersstruktur gibt. Das heißt: Im Un17-Village sollen Groß und Klein, Alt und Jung, Kinder und Senioren, Familien sowie Singles leben. Zudem sind lokale Gastronomien und ein Conference Center für Events mit Nachhaltigkeitsfokus geplant. Das schafft zusätzlich etwa 100 neue Arbeitsplätze, welche vor allem auf marginalisierte und ungelernte Arbeitskräfte zugeschnitten werden sollen.

UN17-Village x Rotpunkt Küchen: Handeln statt Reden

Unter mehreren europäischen Bewerbern konnte sich Rotpunkt als Küchenmöbelhersteller für das Projekt UN17-Village durchsetzen. Aus gutem Grund: Das Unternehmen aus Bünde weist alle Vereinbarungen als gelebte Praxis nach. „Nach einer monatelangen Bewerbungs- und Prüfungsphase erhielten wir schließlich den Zuschlag und sind stolz, ein Teil dieses konsequent nachhaltigen Projekts zu sein, mit dem der Investor NREP sowie die Architekturbüros Lendager und Sweco Architects neue Maßstäbe für das Bauen der Zukunft setzen wollen“, verkündet Rotpunkt auf der Firmenwebsite.

Möglich wurde die Beteiligung von Rotpunkt Küchen unter anderem durch ihre Greenline-Kollektion. Diese basiert auf einer Spanplatte, die aus bis zu 90 Prozent Recyclingholz besteht. Obwohl ebenso belastbar und bearbeitbar wie herkömmliche Alternativen, sorgt die „greenline Bioboard Gen2“ zusätzlich für ein gesünderes Raumklima, weil die für eine Spanplatte fertigungstypischen Formaldehyd-Emissionen reduziert sind. „Ganz praktisch bedeutet das: Unsere greenline BioBoard Gen2-Spanplatten geben rund 50 Prozent weniger Formaldehyd an die Raumluft ab als herkömmliche Produkte“, erklärt Rotpunkt. Das freut nicht nur die Umwelt, sondern auch die eigene Gesundheit.

Für eine Teilnahme am UN17-Village-Projekt wäre eine umweltfreundliche Spanplatte als Nachhaltigkeitsaspekt aber nicht genug. Und auch Rotpunkt will mehr: Deshalb sind on top rund 95 Prozent des Rotpunkt Küchen-Sortiments FSC®-zertifiziert. Das bedeutet, dass für diese Produkte Holz aus nahen Wäldern in Deutschland, Österreich und Frankreich verwendet werden. Und, dass dabei auf nachhaltige Forstwirtschaft, die Einhaltung von Menschenrechten und faire Arbeitsbedingungen geachtet wird. Für eine gesunde Umwelt – und ein soziales Miteinander.

Nachhaltig schön: Wenn Umweltbewusstsein auf Ästhetik trifft

„Wir sind nicht perfekt“, betont Sven Herden, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Rotpunkt, in Gesprächen immer wieder. Was er wohl damit meint: Das Unternehmen ist sich im Klaren, dass nicht jeder Produktionsvorgang ohne schädliche Ausstoße vonstattengehen kann. Doch genau dieses Bewusstsein sorgt dafür, dass Rotpunkt schon recht nahe an die „klimafreundliche Perfektion“ kommt. Seit 2019 ist der Küchenmöbelhersteller nämlich Partner von myclimate. Gemeinsam gleichen sie alle nicht vermeidbaren Emissionen aus den Bereichen Produktion, Fuhrpark und Mitarbeitermobilität aus – etwa durch ein Klimaschutzprojekt in Kenia.

Jeden Tag etwas weiterentwickelt – so das langfristige Ziel von Rotpunkt. Zu diesem Vorsatz gehört auch, Prozesse neu zu denken und Gewohnheiten zu hinterfragen. Wer nun befürchtet, dabei würde das Design auf der Strecke bleiben, der irrt: „Selbst ambitionierte Ansprüche an Nachhaltigkeit lassen sich sehr gut mit Funktionalität und Premium-Lifestyle kombinieren“, sagt Sven Herden. Der beste Beweis sind die ersten Küchen, die bereits aus Deutschland in das UN17-Village geliefert wurden. Ob Küchennischen für Single-Apartments, Kochplätze für Familiendomizile oder sogar ganze Kücheneinrichtungen für Penthouse-Refugien: Sie zeigen, dass Ästhetik und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein müssen – und dass aus Visionen mit viel Beharrlichkeit, Geduld und Fingerspitzengefühl sehr wohl Realität werden kann.

>> Was all diese nachhaltigen Prinzipien für Ihre persönliche Küchenplanung bedeutet, erfahren Sie in Teil 2 unserer Serie: Ist Rotpunkt aktuell die nachhaltigste Küche auf dem Markt?

Lisa Demmel
Lisa Demmel
Party-Mittelpunkt, Home-Office, Frühstücks-Platz: An die perfekte Küche hat unsere Redaktionsleiterin viele Ansprüche. Beim Kochen sind für sie Schnelligkeit und Effizienz wichtig, bei der Ästhetik wiederum Formgefühl und Nachhaltigkeit. Um ihre Küche noch organisierter, funktionaler oder schöner zu machen, durchforstet sie das Internet nach eindrucksvollen Trends, smarten Geräten und cleveren Hacks.